Neuer Pächter für das Gasthaus zum Hirsch gefunden

Sindelfingen darf sich freuen! Es wurde ein neuer Pächter für das Traditionslokal Gasthaus zum Hirsch in der Ziegelstraße gefunden. Anfang November unterzeichnete die Radeberger Gruppe den Pachtvertrag mit den Sindelfinger Wohnstätten und setzte damit einen Punkt hinter die schon lange andauernde Suche, die unter anderem durch die Pandemie erschwert wurde.

Auch wenn die Frage nach dem Termin für die Fertigstellung bzw. Wiederinbetriebnahme auf aller Lippen brennt, kann noch keine Aussage getroffen werden, wann denn nun der sonntägliche Rostbraten wieder im Hirsch genossen werden kann. Zunächst werden die erforderlichen Schnittstellen definiert, die bei so großen Umbauten notwendig sind, um eine Zeitschiene aufzubauen, nach der man sich orientieren kann. Erst wenn alle Maßnahmen mit dem Pächter und den Fachleuten festgestellt, geplant und abgestimmt sind, kann der Zeitpunkt der Wiedereröffnung festgelegt werden. Augenblickliche Risiken wie zum Beispiel Lieferengpässe von Baumaterialien oder Materialknappheit etc. können auf die Fertigstellung ebenfalls noch einwirken und sind derzeit schwer kalkulierbar. Mit den geplanten Umbauten erfährt das 220 Jahre alte Gasthaus eine Rundumerneuerung und bereichert das Ensemble rund um die Martinskirche mit neuer Aufenthaltsqualität. Küche, Kühlbereiche, Theke und Sanitärbereiche werden komplett neu eingebaut, der hintere Eingang erhält einen barrierefreien Zugang und ganz wichtig, der Brandschutz wird auf die neue Nutzung hin geprüft und angepasst. Die bestehende Terrasse wird zu einem großen Biergarten erweitert, der sich bis hinters Haus in den Bereich der bisherigen Parkplätze zieht. Auch die Wohnungen im OG werden saniert und können von den Wirtsleuten oder deren Angestellten bezogen werden. In Zeiten knapper Wohnräume waren diese wertvollen Quadratmeter innerhalb des Hauses ein zusätzlicher Anreiz für den Pachtvertrag. Mit der Sanierung des Gasthauses zum Hirsch bereichern und beleben die Wohnstätten auch den für die Entwicklung des Sindelfinger Innenstadt so zentralen Stiftsbezirk.

Neubeginn für die alte „Traube“

Ein großer Tag in Sindelfingens Altstadt: Die Sanierung des Fachwerkhauses, in dem das Kultlokal „Traube“ beheimatet war. Gleichzeitig legen die Wohnstätten Sindelfingen den Grundstein für das zugehörige neue Gebäude-Ensemble.

Lange hat sich die alte „Traube“ gegen ihr Ende gewehrt, denn es waren sehr viele Voruntersuchungen des alten Bestands aus dem Baujahr 1461 notwendig, bevor an weitere Planungen gedacht werden konnte. Hinzu kam, dass beim Abriss der rückwärtigen Scheune Funde aus dem Mittelalter entdeckt wurden. So haben sich denn auch denkmalbedingte Mehraufwendungen von über einer Million Euro ergeben. Trotz der notwendigen Erneuerung diverser Holzbalken kann nach heutiger Einschätzung der Status als Denkmal erhalten werden.

Ab Freitag kann nun aus der alten „Traube“ eine neue „Cuvée“ aus zwei Elementen entstehen. Georgios Tsomidis, der Geschäftsführer der Wohnstätten Sindelfingen ist überzeugt: „Der Grundstein ist gleichzeitig ein Meilenstein in der weiteren positiven Entwicklung unserer Altstadt.“ Das Fachwerkhaus wird denkmalgerecht saniert, dahinter entsteht ein 3-geschossiger Neubau. Beides wird verbunden mit einem neuen Gebäudeteil über alle drei Ebenen. So wurde die Neukonzeption vom Stuttgarter Architektenbüro Glück + Partner entwickelt und so wird sie auch umgesetzt. Auch der vorgefundene Gewölbekeller kann erhalten werden.

Wer die Gastronomie an dieser Stelle derzeit noch vermisst, kann aufatmen. Das gesamte Erdgeschoss wird zusammenhängend für einen Gastronomiebetrieb ausgeschrieben werden. Im 1. OG des neuen hinteren Scheunenteils ist ein Veranstaltungsraum vorgesehen, das 2. OG beherbergt zwei kleinere Wohneinheiten. Sindelfingens Geschichte an diesem historischen Ort soll auch für die spätere Zukunft Rechnung getragen werden, denn die Grundsteinlegung erfolgt in der Form, dass eine Zeitkapsel mit aktuellen Inhalten eingebaut wird. Im Jahr 2023 soll die Cuvée „Traube“ dann bestens ausgereift der Öffentlichkeit übergeben werden.