Eine ökologische Allianz zwischen den Wohnstätten Sindelfingen und den Stadtwerken Sindelfingen.

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Ähnlich wie in der Theodor-Heuss-Str. 109 im Jahr 2016 haben die Stadtwerke Sindelfingen in Kooperation mit den Wohnstätten drei weitere Mieterstromprojekte umgesetzt: Die Anlagen auf den Gebäuden der Watzmannstraße 6-9, 10-13 und 14-17 wurden bereits in Betrieb genommen, das letzte Dach in der Watzmannstraße 18 bis 21 ist aus logistischen Gründen noch bis zum Ende des Jahres vorgesehen. Jede der vier PV-Anlagen besitzt eine Leistung von ca. 70 kWp. Nach der Fertigstellung aller Anlagen betreiben die Stadtwerke dann insgesamt ca. 280 kW und produzieren jährlich über 270.000 kWh Strom. Die jährliche CO2-Einsparung beträgt ca. 186 Tonnen (äquivalent).

Bei Mieterstrom, so die kurze Erklärung, liefert der Betreiber einer Photovoltaikanlage Solarstrom an die jeweiligen Mieter. Der überschüssige Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. Den zusätzlichen Strombedarf (Restbedarf) liefern die Stadtwerke über das öffentliche Stromnetz. Dieser stammt ebenfalls aus erneuerbaren Energiequellen. Die Stromabrechnung erfolgt weiterhin pro Haushalt über die vorhandenen Wohnungsstromzähler. Das Recht der Mieter auf die freie Wahl des Energieversorgers bleibt selbstverständlich unberührt.
Dieses Mieterstrommodell soll diejenigen Bürger*innen an der Energiewende teilhaben lassen, die sich selbst keine Photovoltaikanlage zur Eigenversorgung leisten können oder keine Möglichkeit haben, eine solche zu errichten. Der erzeugte Strom wird von den Hausbewohnern verbraucht, der Überschuss wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

Georgios Tsomidis
Georgios Tsomidis

Inzwischen wird bei der Projektierung unserer Mietwohngebäude Photovoltaik von Anfang an in der Planung vorgesehen und – wo immer möglich – umgesetzt, wie zum Beispiel im Maichinger Neubaugebiet Allmendäcker II. Dort entstehen derzeit ebenfalls Photovoltaik-Mieterstromanlagen in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken“, berichtet Georgios Tsomidis, Geschäftsführer der Wohnstätten, über die zunehmend ökologische Ausrichtung des Unternehmens. „Schwieriger ist es bei den Bestandsimmobilien. Nicht immer passen alle Parameter. Zu den geprüften und geeigneten Bestandsimmobilien gehörten unter anderem auch die 59 Jahre alten Häuser in der Watzmannstraße. Die Dach-Ausrichtung war ideal, gegen eine sofortige Umsetzung sprachen allerdings die in die Jahre gekommenen Dachabdichtungen. Erst mit der Balkoninstandsetzung der vier Wohngebäude in den Jahren 2018 bis 2021 konnten wir neu überlegen und planen, verbanden das eine mit dem anderen und optimierten die erforderlichen Arbeiten. Das reduzierte die Beeinträchtigungen für die Mieterinnen und Mieter, zusätzlich entfielen doppelte Ausgaben wie zum Beispiel für das Gerüst.

„Die Entwicklung und Herstellung der PV-Module erfolgt ausschließlich in Deutschland und mit 100% grüner Energie. Alle PV-Anlagen wurden von einem örtlichen Elektrofachbetrieb installiert, wodurch wir auch die regionale Wertschöpfung unterstützen. Ab Januar 2023 können dann alle Bewohner der Watzmannstraße 6-21 den Strom vom eigenen Dach beziehen. Dieser spezielle Tarif bietet dann nicht nur günstigere Konditionen im Vergleich zum üblichen Wohnstätten-Tarif, er ermöglicht es auch jedem Bewohner direkt vor Ort einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten,“ ergänzt Dr. Karl Peter Hoffmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Sindelfingen GmbH.

Dr. Karl Peter Hoffmann
Dr. Karl Peter Hoffmann
Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer
Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer

Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer zur erfolgreichen Umsetzung der Mieterstromprojekte: „Der Klima- und Umweltschutz ist eine der wichtigsten und drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Aus diesem Grund freue ich mich besonders, dass unsere städtischen Töchter, die Wohnstätten Sindelfingen und die Stadtwerke Sindelfingen, gemeinsam ein weiteres tolles Projekt auf die Beine gestellt haben. Mit der neuen Photovoltaikanlage in der Watzmannstraße werden wir saubere Energie in unserer Stadt erzeugen und damit den Ausbau regenerativer Energien weiter vorantreiben.

Einen positiven Nebeneffekt haben die Maßnahmen für die Artenvielfalt der Insekten. Über Jahre hinweg wurden die Rasenflächen als Baustelleneinrichtungsfläche genutzt und machten den Rasen kaputt. Statt einer Rasenneuanlage werden nun auf Teilflächen Blühwiesen angelegt. Im Frühsommer wurden diese gerodet, mit Sand gelockert und eingesät, damit künftig Schafgarbe, Glockenblume, Margarite, Spitzwegerich, Klatschmohn, Königskerze und zig weitere Wildkräuter und -blumen blühen. „Mit dem neuen Lebensraum für Hummel, Biene & Co. dürfen wir uns nicht nur über ein ökologisch sinnvolles Kleinod freuen, sondern bieten unseren Bewohnerinnen und Bewohnern eine echte Augenweide“, freut sich Georgios Tsomidis auf die neuen Wiesen, die in zwei bis drei Jahren üppig blühen und duften werden.